Einsatz und Anwendung

Einsatz und Anwendung

Dem Einsatz der Schichttechnik sind keine Grenzen gesetzt. Von der Konsumer-Elektronik bis hin zu Raumfahrt und Militärtechnik (mit höchsten Anforderungen an Beschleunigungswerte und Temperaturbereiche) sind Hybride im Einsatz. Wegen hervorragender Zuverlässigkeit unter erschwerten Bedingungen (Vibrationen, Temperaturschocks) ist der Automotive-Bereich ohne sie nicht mehr vorstellbar.
In der Medizintechnik kommt bei implantierten Produkten wie Schrittmachern, Insulindispensern oder Stimulatoren nur die Schichttechnologie in Frage. Ohne sie ist die Herstellung von Hörgeräten oder Rauschern nicht denkbar. Die chemische Industrie stellt zusätzliche Bedingungen hinsichtlich der Einhaltung von Ex-Schutz. Bei Vakuumanwendungen ist es beispielsweise essentiell, dass Sensoren nicht ausgasen. In der Sicherheitstechnik wird durch den Einsatz von Chip-and-Wire-Technik die unbefugte Entschlüsselung von Codierungen theoretisch unmöglich gemacht. Auch der Schutz gegen unerwünschte Kopien ist eine manchmal entscheidende Eigenschaft bei sensiblen Anwendungen. Leistungswiderstände und hochspannungsfeste Widerstände großer Zuverlässigkeit sind nur in der Dickschichttechnik realisierbar.
Kurz gesagt – überall, wo Zuverlässigkeit unter erschwerten Bedingungen und lange Lebensdauer gefordert werden, sind Hybridschaltungen ein Muss.

Grenzen der Technologie

Auch der Dickschichttechnik sind Grenzen gesetzt, die jedoch durch einen Technologie-Mix umgangen werden können. Dickschichtwiderstände haben ein höheres Eigenrauschen bei einer Genauigkeit bis zu +-1 %. Dünnschichtwiderstände aus Chrom/Nickel oder bondbare Chipwider-stände aus Silizium weisen ein wesentlich geringeres Eigenrauschen und höhere Genauigkeiten auf. Diese Erkenntnis zeigt, dass dort, wo stabile Verhältnisse und hohe Genauigkeiten gefordert sind, nur Dünnschichtwiderstände eingesetzt werden können.

Die richtige Entscheidung

Für eine fundierte, richtige Technologieentscheidung ist es unerlässlich, den Entwickler der umzusetzenden Schaltung mit seiner profunden Kenntnis der geforderten Leistungsfähigkeit in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen. Der Sprung auf eine höhere Technologieebene ist vielfach kostengünstiger als gedacht – vor allem, wenn man die eingesparten Designzyklen und die Vorteile gegenüber dem Wettbewerb realisiert und ökonomisch berücksichtigt. Manchmal sind auch abgekündigte ICs weiterhin als DIE erhältlich und lassen sich mit einem Adapterhybrid weiterhin so verarbeiten wie der bisher eingesetzte Baustein, ohne dass eine komplette Überarbeitung der Fertigungseinheit erforderlich ist.

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